RVCP Frankfurt:

In diesem Jahr konnten uns dank aufgestockter Mittel des Aktionsgruppenprogramms erstmals zwei Studierende aus Ruanda gleichzeitig besuchen. Sandrine und Eric lebten sich schnell in Deutschland ein und hielten spannende Vorträge an vier Schulen, einem Jugendzentrum und einer Universität. Außerdem veranstalteten sie eine Ruanda-Party, bei der sie die Gäste mit einem Buffet von typischen ruandischen Speisen, Musik und Tänzen aus Ruanda begeisterten. Daneben hatten Sie die Möglichkeit, Verwandte und Freunde in Belgien, Paris, Freiburg und Berlin zu besuchen und – entsprechend ihres Studienfachs Pharmazie – in Apotheken und pharmazeutischen Abteilungen der Universität Heidelberg und Mainz zu hospitieren. Wir danken Eric und Sandrine für die bereichernde gemeinsame Zeit!

Eric Rucogoza (übersetzt aus dem Englischen):

An dem Projekt POWER ON/OFF teilzunehmen war die beste Möglichkeit, um eine Lebensweise kennenzulernen, die sich so sehr von derjenigen, die wir kennen und bisher gelebt haben, unterscheidet. Ich hatte nicht nur die Möglichkeit mein Leben und meine Hingabe zur sozialen Gerechtigkeit und Entwicklung durch das Rwanda Village Concept Project (RVCP) in einem Entwicklungsland wie Ruanda zu teilen, sondern konnte auch viel durch die Menschen lernen, die ich in Deutschland, einem weit entwickelten Land, getroffen habe. Ich war vom ersten Tag an betroffen davon, wie hart die Menschen arbeiteten und in allem hetzten, um keine Zeit zu verlieren, was ich als die Basis des großen Entwicklungsstandes wahrnahm. Außerdem war ich von der Freundlichkeit überwältigt und von dem Willen zu helfen, welchen ich bei den Menschen erfahren habe, die ich getroffen habe. Dies hatte ich nicht erwartet so anzutreffen. Zuletzt hatte ich die Möglichkeit Schüler aus mehreren Schulen, die wir besucht haben, unterschiedliche Universitäten und verschiedene Familien zu treffen mit denen wir Meinungen austauschen konnten, wie sich eine Gesellschaft, wie die unsere, entwickeln kann. Aber ich habe leider auch bemerkt, dass es eine weitverbreitete Fehlvorstellung über das Leben in Afrika gibt, wo alles laut der Vorstellungen schrecklich sein soll. Ich lobe die Idee hinter dem Projekt POWER ON/OFF und wünsche mir, dass es noch sehr oft stattfinden kann, weil es dabei hilft falsche Vorstellungen zu verändern und das Bewusstsein über Ruanda im Speziellen und Afrika im Allgemeinen zu steigern. Insgesamt haben wir Liebe, Spaß, Sonne und eine tolle Zeit erfahren. Dankeschön!

Sandrine Benimana (übersetzt aus dem Englischen):

Ich bin durch das Projekt POWER ON/OFF nach Deutschland gekommen. Es war eine Erste und wundervolle Erfahrung und eine Zeit, die ich nie vergessen werde. Ich habe Bildungsvorträge in weiterführenden Schulen und Universitäten über das Leben in Ruanda und Afrika gehalten und durfte auch an Aktivitäten teilnehmen, die meinem Studienfach angepasst waren. POWER ON/OFF hat mir die Augen geöffnet. Ich erkannte wie beschäftigt die Deutschen sind, wie sie arbeiten und sich beeilen, was einer der Gründe für die wachsende Wirtschaft ist. Ich habe auch die Wichtigkeit von Diversität gesehen. Ich hatte die Chance die Dinge anders zu sehen, als wie ich es gewohnt war, und ich habe gelernt andere Ansichten zu respektieren und wertzuschätzen. Während meines Aufenthaltes in Deutschland habe ich auch bemerkt, dass Kinder und Jugendliche eine einseitige Sicht auf Afrika und auch auf Ruanda haben: Wüste, Löwen, Armut und Kriege. Wie der nigerianische Schriftsteller Chimamanda sagt: „Die einzelne Geschichte kreiert Stereotypen und das Problem mit Stereotypen ist nicht, dass sie unwahr sind, sondern unvollständig. Sie lassen eine Geschichte zu der einzigen Geschichte werden.“ POWER ON/OFF ist ein tolles Projekt, dass dieses Problem angeht und Schülern ein anderes Bild von Afrika zeigen möchte durch unser Zeugnis und indem wir unser Leben mit ihnen teilen.

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